<
7 / 12
>
 
12.04.2018

Warum wegwerfen, wenn man auch kostengünstig reparieren kann?

Einsparpotenziale bei der Instandhaltung von elektrischen Maschinen.



 
Würden Sie Ihr neu gekauftes Auto nach 4 Jahren verschrotten lassen, nur weil die Lichtmaschine defekt ist?
Bestimmt nicht!
Warum also den Frequenzumrichter nach 4 Jahren verschrotten, obwohl dieser von der Auslegung her viel langlebiger ist als Ihr Auto?


In Industrieunternehmen ist die Instandhaltung ein Faktor des Erfolgs. Gleichzeitig stellt die Instandhaltung aber auch einen erheblichen Kostenfaktor dar.
Der Kostendruck steigt immer weiter und daher ist es auch so wichtig, Einsparpotenziale in der Instandhaltung zu erkennen, zu prüfen und umzusetzen.
Bekannte Ansatzpunkte für die Kosteneinsparung ist die vorbeugende- oder die vorrauschauende Instandhaltung, welche ja im Zuge von Industrie 4.0 in aller Munde sind.
Doch egal welche Instandhaltungsmethode man einsetzt, irgendwann ist immer der Zeitpunkt gekommen, dass eine Komponente der Maschine ausfällt oder ersetzt werden muss.
Zumeist verschrotten die Instandhalter die ausgefallene Komponente, und ersetzen diese durch eine Neue aus dem Ersatzteillager.

Bei meiner täglichen Arbeit kommen mir immer wieder defekte Frequenzumrichter unter, welche noch nicht lange (3-5Jahre) im Betrieb waren, bei denen nur ein einzelnes Bauteil defekt ist. Eine Reparatur kostet hier nur den Bruchteil des Neupreises, und anschließend ist der Frequenzumrichter wieder ohne Einschränkungen einsetzbar.

Stellt sich die Frage: Warum nutzen nur wenige Instandhalter das Einsparpotenzial, das ihnen die Reparatur von elektronischen Komponenten bietet?

Oftmals wird hier das Argument angeführt: „Im Fehlerfall müssen wir die Maschinen unverzüglich wieder zum Laufen bringen, und das geht nur, wenn wir das ausgefallene Gerät schnellstmöglich durch ein neues Gerät aus dem Ersatzteilelager ersetzen. “
Dieses Vorgehen ist nachvollziehbar und aus meiner Sicht auch der richtige Weg.

Doch warum wird nun der defekte Frequenzumrichter verschrottet, obwohl es die Möglichkeit gibt den defekten Frequenzumrichter instand setzen lassen um diesen zukünftig als kostengünstiges Ersatzteil zu nutzen?

Ich vermute die Hauptursache für dieses Vorgehen ist in drei Punkten zu suchen:

1. Im Bereich der Consumer-Produkte geht der Trend Richtung Wegwerfgesellschaft:
Die Reparatur dieser Produkte ist aus diversen Gründen nicht mehr möglich oder sehr kostenintensiv. Dieses führt dazu, dass sich im privaten Bereich der Slogan „eine Reparatur lohnt sich nicht, dafür kann ich das Gerät neu kaufen“ durchsetzt.
Ich vermute das der „Mensch Instandhalter“ diesen Slogan auch auf die industriellen Produkte überträgt, obwohl diese nicht oder nur sehr eingeschränkt mit den Consumer-Produkten verglichen werden können. Industrielle elektronische Komponenten können zumeist kostengünstig repariert werden und müssen nicht gleich weggeworfen werden.

2. Das „gefühlte schlechte Vertrauen“ in ein Gerät welches schon mal ausgefallen ist:
Oftmals sind die Kenntnisse der Ausfallmechanismen von elektronischen Komponenten nur unzureichend bekannt. Häufig wird die Zuverlässigkeit und die Lebensdauer in einen Topf geschmissen, was zur Folge hat, dass Ausfälle in der nutzbaren Produktlebensphase (Zufallsausfälle) als Verschleißausfälle gedeutet werden.
Daraus wird die falsche Schlussfolgerung gezogen, dass das Gerät am Lebensdauerende ist, und wenn erst mal ein Bauteil ausgefallen ist, dann werden ja die nächsten bald folgen.
Dieses Gefühl ist jedoch falsch, denn währen der nutzbaren Produktlebensphase bleibt die Ausfallrate nahezu konstant. Nach der Reparatur besitzt das Gerät die gleiche Zuverlässigkeit, wie ein Gerät, welches nicht ausgefallen ist. Besser noch: bei einer Reparatur können die Verschleißteile erneuert werden und damit kann die Lebensdauer der Komponente wesentlich verlängert werden.

3. Bequemlichkeit und Entscheidungsangst:
Selbst wenn dem Instandhalter die Möglichkeit der Reparatur und die damit verbundenen Kosteneinsparmöglichkeiten bekannt sind, so reicht dieses Wissen alleine nicht aus. Damit dieser neue Weg auch genutzt wird, muss die Entscheidung getroffen werden „ja, wir wollen dieses Kosteneinsparpotential nutzen“ und dieses muss dann im Unternehmen umgesetzt werden.
Diese Umsetzung erfordert in der Initialphase zusätzlichen Aufwand und die Einbeziehung anderen Abteilungen (.z.B. Einkauf, Materialdisposition…). Oft hört man dann das Argument: “das haben wir doch immer so gemacht und das hat bisher gut funktioniert“. An dieser Stelle muss der Instandhalter hinter seine Entscheidung stehen und die anderen Beteiligten davon überzeugen, dass es sich amortisiert, das Einsparpotenzial der Reparatur zu nutzen und das kein erhöhtes Risiko darstellt, diesen neuen Weg zu gehen.

Fazit:
Die Reparatur von elektronischen Antriebskomponenten ist eine Möglichkeit die direkten Instandhaltungskosten zu senken. Die Umsetzung erfordert jedoch ein tieferes Wissen über die Ausfallmechanismen von elektronischen Komponenten und das Vertrauen, dass die in Stand gesetzten Geräte langfristig und zuverlässig weiter betrieben werden können.

Wenn Sie Fragen haben, oder eine individuelle Beratung zu den Einsparkosten die Ihnen die Reparatur von Frequenzumrichtern bietet wünschen, stehen ich Ihnen gerne zur Verfügung.


Frequenzumrichter Service Schmücker

Tel +49 (0)5152 600 51 98
Mobil +49 (0)162 931 86 46
Fax +49 (0)5152 608 99 84
info@fu-service.de

Exzellenter Service - aus Leidenschaft